Die Annaberg-Gottesdienste fanden in früheren Jahren bei trockenem Wetter von Frühling bis in den Herbst hinein auf dem Kapellenplatz statt, wo es fest installierte Sitzbänke gab. Bei schlechtem Wetter und im Winter war die Kapelle im Laufe der Jahre zu klein geworden, um alle Gottesdienstbesucher aufnehmen zu können. Daher machte man sich seit etwa 1960 verstärkt Gedanken darüber, wie man das Problem lösen könnte. Den ausgeschriebenen Wettbewerb für einen Kirchenneubau gewann der Halterner Architekt Bernd Kruth, der auch die Halterner Marienkirche geplant hat.
Nach seinen Plänen wurde der Bau auf der Südseite der Kapelle so angelegt, dass bei schönem Wetter die Messe von den draußen fest verankerten Sitzbänken durch eine rollbare Glastür von etwa 7 Metern Breite mitgefeiert werden kann. Die versammelte Gemeinde bildet so einen Halbkreis um den innen direkt an der Glastür stehenden Altar.
Den ersten Spatenstich für den Neubau tat Vikar Sicking von der Pfarrgemeinde St. Sixtus, zu der der Annaberg gehört, im Juni 1967. Die Grundsteinlegung erfolgte am 13. August 1967, und am Palmsonntag, den 30. März 1969, wurde die Kirche eingesegnet. Der jetzige Altar wurde aber erst am 22. November 1970 durch den münsterischen Weihbischof Böggering, der in den 1930er Jahren an St. Sixtus Vikar gewesen war, konsekriert.
Der Altarstein besteht aus einem Kristallin-Naturstein, der "Triumphierende Christus" an der linken Seitenwand und das Lesepult sind aus Bronze. Sie stammen von dem Rheiner Bildhauer Josef Krautwald, der auch die Kreuzwegstationen geschaffen hat. Das große Fenster an der Rückseite des Kirchenraums, das den "Brennenden Dornbusch" darstellt, hat der Herner Künstler Jupp Gesing entworfen.
Links neben dem Durchgang zur Kapelle ist in das Mauerwerk ein Halbsteinrelief aus der 2. Hälfte des 16. Jahrhunderts eingelassen. Es zeigt die hl. Mutter Anna mit der vor ihr knienden Tochter Maria. Darauf ist im Hintergrund links ein Kirchlein abgebildet, das der Annaberg-Kapelle gleicht.
Anstelle der derzeitigen Orgel mit 15 Registern und 2 Manualen wird zukünftig die klangstärkere aus der inzwischen profanierten Pfarrkirche St. Laurentius in Haltern-Mitte mit 27 klingenden Registern stehen.
U. Backmann
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