Zur Gemeinde St. Sixtus gehört der Annaberg. Dort wird das Gnadenbild der Mutter Anna verehrt - Anna Selbdritt. Anna, die Mutter Mariens und Großmutter Jesu Christi, ist selbst als Dritte neben dem Mutter-Kind-Bild dabei - daher Anna Selbdritt. Das Gnadenbild stammt aus der 2. Hälfte des 15. Jahrhunderts. Wallfahrten gibt es nachweislich seit 1556.
Der Annaberg selbst ist eine alte Kultstätte seit der Römerzeit. Er ist ein beliebter Wallfahrtsort. Jede Woche feiern wir am Samstag um 17.00 Uhr und am Dienstag um 16.15 Uhr die Heilige Messe in der Annabergkirche.
Zu allen anderen Zeiten können Pilger- und Wallfahrtsgruppen Heilige Messen, Andachten oder Gebetsstunden nach eigener Wahl halten. Wir bitten um vorherige Anmeldung im Pastoralbüro.
Ein Kreuzweg führt vom Kapellenplatz durch den Annabergerwald bis zur Lourdesgrotte. Die Stationen sind in Stein gehauen und stammen vom Künstler Krautwald.
Viele Schlesier pilgern seit Jahren zum Annaberg. Sie haben hier nach dem 2. Weltkrieg eine neue Heimat gefunden. Als sie den Annaberg in Schlesien nicht mehr besuchen konnten. 1981 haben sie neben den Kreuzwegstationen eine Bronzestatue als Anna-Selbdritt-Darstellung errichtet. Sie zeigt die Hl. Hedwig, die Patronin Schlesiens, den Hl. Maximilian Kolbe und andere große Persönlichkeiten Schlesiens.
Die alte Kapelle besteht aus zwei Teilen, die unterschiedlichen Alters sind. Der Chor ist einschiffig, zweijochig und hat einen 3/8-Schluss. Sein Kreuzgratgewölbe mit Schlusssteinen wird durch Gurtbögen unterteilt, die auf Wandpfeiler bzw. Konsolen aufruhen. Das Kirchenschiff ist ebenfalls einschiffig, trägt aber eine Stichkappentonne. An der Ostseite leitet es in Schrägen zur Chorkapelle über. Während die Fenster des Schiffes rundbogig sind, hat der Chor zusätzlich noch ovale Fenster im Chorschluss.
Welcher Teil der Kapelle nun zuerst gebaut worden ist, darüber gehen die Meinungen auseinander. Vermutlich ist das Kirchenschiff die zuerst gebaute Kapelle. Ausschlaggebend hierfür ist die Jahreszahl 1674 über der Tür an der Nordseite und unter der Inschrift des Wappens über dem Haupteingang. Der Chor dürfte dann im Jahre 1691 angebaut worden sein, wofür die Jahreszahl unter dem kleinen ovalen Fenster im Chorschluss spricht.
Der Altar ist barock. Dies wird auch durch den Altartisch bezeugt, der einem Sarkophag gleicht.
Auf der rechten Seite des Kirchenschiffes steht in einer Nische das Gnadenbild der hl. Mutter Anna. Die Figur ist aus Holz und stammt von einem niederrheinischen Künstler aus der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts.
Auf der linken Seite in der Nische steht eine Pietä (Vesperbild) aus Holz, die sich früher in der Pfarrkirche befand.
An der rechten Seitenwand hängen drei gotische Reliefs, die wohl von einem alten Altar stammen. Es waren ehemals vier Reliefs. Nach dem Abbruch der alten Sixtuskirche kamen sie von dort in die Annabergkapelle. Ein Relief wurde jedoch später gestohlen und ist seitdem verschollen. Die drei verbliebenen Abbildungen stellen die Heimsuchung Mariens, die Verkündigung und die Geburt Jesu dar. Die über dem Eingang auf einer Bühne aufgestellte Orgel stammt von der Firma Franz Breil, Dorsten, hat 15 Register, 2 Manuale und wurde im Mai 1929 hier aufgestellt.
Seit Ende April 2022 ist unsere Pilgereinkehrstätte auf dem Annaberg wieder geöffnet.
Der Freundeskreis Annaberg lädt mit verschiedenen Angeboten in die Pilgereinkehrstätte ein.
- Öffnungstage und Veranstaltungen 2024
- Öffnungstage und Veranstaltungen 2025
Auch an besonderen Festtagen, etwa dem Annatag, wird es ein Angebot geben. Dieses wird rechtzeitig bekannt gegeben.
Pilgergruppen, die die Einkehrstätte buchen möchten, wenden sich bitte ans Pastoralbüro unter Tel.: 02364/9236-0 oder per E-Mail: info@st-sixtus.de
- Der Annaberg als Wallfahrtsstätte
- Die Kapelle
- Die Pilgerkirche
- Der Kapellenplatz und die Bildstöcke
- Der Kreuzweg
- Die Marien- oder auch Lourdes-Grotte
- Stele der Oberschlesier
- Gedenkstätte für Kriegsopfer
- Der Anna-Brunnen
- Pilgereinkehrstätte und Zentralrendantur
- Der Brunnen hinter der Pilgereinkehrstätte