»Denn ich will euch eine Zukunft und eine Hoffnung geben.« Jeremia 29,11

Die Kapelle

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Die Kapelle

Die Kapelle

In einer Coesfelder Urkunde von 1378 ist schon von einer Kapelle auf dem Annaberg die Rede. Diese wird auch 1556 erwähnt, als ein vom Aussatz befallener Hirte vor dem Annabild an der Wegekapelle betete, der sich zuvor an der Quelle auf dem Annaberg gewaschen hatte, und nach dem Gebet geheilt wurde.
Im Visitationsprotokoll von 1572 wurde allerdings keine Kapelle mehr auf dem Annaberg erwähnt, vermutlich wohl deshalb nicht, weil es nur eine kleine Wegekapelle war. Später ist sie offenbar vergrößert worden.

In der Pfarrchronik von 1662 berichtet Hermann Böcker, der seinerzeitige Pfarrer der St. Sixtus-Gemeinde, zu der der Annaberg schon immer gehörte, dass die Kapelle im 30jährigen Krieg zerstört worden wäre. Bereits 1652 hatte er Geld für einen Neubau gesammelt, so dass der Grundstein schon am 13. August 1653 gelegt werde konnte.

1674 wurde auf Geheiß des damaligen Fürstbischofs von Münster, Christoph Bernhard von Galen der Erweiterungsbau der Kapelle mit seiner Spende von 1.000 Reichstalern in Angriff genommen. Davon zeugt heute noch das von-Galensche Wappen über der Eingangstür.

Die Jesuiten, die den Annaberg von 1689-1788 betreuten, ließen 1691 den einschiffigen Chor anbauen. Er ist zweijochig und hat einen 3/8 Abschluss. Der barocke Altar stammt vermutlich aus der Jesuitenzeit. Auf der rechten Seite des Kirchenschiffes steht vorne in einer Nische das hölzerne Gnadenbild der Hl. Mutter Anna aus der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts.

In der Nische auf der linken Seite ist eine Pietà zu sehen (Vesperbild = Maria mit dem Leichnam Jesu auf dem Schoß), die aus der alten Pfarrkirche St.Sixtus, die 1870 abgerissen worden ist, stammt. Die drei gotischen Wandreliefs an der rechten Seitenwand, die die Heimsuchung Mariens, die Verkündigung und Christi Geburt zeigen, stammen ebenfalls daher. - Die Orgel in der Kapelle wurde 1983 erneuert und verfügt über 9 Register und 1 Manual.

U. Backmann

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