»Denn ich will euch eine Zukunft und eine Hoffnung geben.« Jeremia 29,11

Der Kapellenplatz und die Bildstöcke

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Der Kapellenplatz und die Bildstöcke

Der Kapellenplatz und die Bildstöcke

Der für die Seelsorge auf dem Annaberg zuständige Vikar (1861 bis 1879) von St. Sixtus war der am 05.10.1831 in Coesfeld geborenen Theodor Wegener. Er war nicht nur der Planer des Kreuzwegs auf dem Annaberg, sondern leitete nach dessen Fertigstellung (1875) auch eine umfangreiche Neugestaltung des Kapellenplatzes ein.

So wurde an der Nordseite der Kapelle, in der Ecke zwischen dem alten und neuen Teil, die alte Kanzel mit dem zugehörigen Überdach aus der 1870 abgebrochenen alten Pfarrkirche St. Sixtus aufgebaut. Davor wurden vier Reihen mit jeweils sechs Kirchenbänken, die ebenfalls aus der Sixtuskirche stammten, aufgestellt. Später wurde noch links neben der Kanzel ein auf vier Stufen erhöht stehender Holzaltar aufgebaut. Die Kanzel wurde um 1960 entfernt und der Altar bei Beginn des Neubaus der Pilgerkirche beseitigt.

Mit Eröffnung der Pilgerkirche (Einsegnung 30.03.1969) wurde die Südseite der Kapelle neu gestaltet. Im Außenbereich wurden feststehende Sitzbänke installiert und der Altar der Schlesier auf einer kleinen Anhöhe erbaut und zwar an der Stelle, wo bis dahin die 6. Station des Jesuiten-Pilgerweges stand, der vom Anna-Standbild in der Stadtmitte zum Annaberg führte.

Wie vorstehend erwähnt, waren bei der Neugestaltung des Kapellenplatzes sowohl die 5. als auch die 6. Station des alten Jesuiten-Pilgerwegs umgesetzt worden. Die 5. Station stand unten am Fußweg, der früher vor der Eisenbahnbrücke (heute Radwegbrücke) hoch auf die Kapelle zuführte. Beide Standbilder haben auf der Vor- und Rückseite Reliefs. Die 5. Station zeigt auf der einen Seite die Darstellung "Jesus im Tempel" und auf der anderen Seite "Mariä Opferung". Bei der 6. Station ist auf der Vorderseite die "Hl. Familie mit Anna, Joachim und dem Jesuskind" dargestellt, auf der Rückseite ist Christus auf dem "H" des Jesus-Monogramms zu sehen. Von der Inschrift sind nur noch Bruchteile zu erkennen, die aber keinen Zusammenhang mehr ergeben.

Es ist anzunehmen, dass die Bildreliefs erst nach Aufstellung der Wegebilder (1695-1700) entstanden sind, und zwar nach 1710. Vermutlich sind sie in der berühmten Werkstatt der Gröninger hergestellt und von den Jesuiten bezahlt worden.

Der 1900 gegründete Annaberg-Verein hatte sich zum Ziel gesetzt, den Kapellenplatz zu beleben. Es wurde eine Trinkhalle gebaut, und 1906 erhielt er die Genehmigung während der Wallfahrtszeit Kaffee und alkoholfreie Getränke auszuschenken. Der in seiner Nachfolge 2020 gegründete "Freundeskreis Annaberg" hat sich als Aufgabe gestellt, das Gelände um die Kapelle zu pflegen und zu fördern.

U. Backmann

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