Die Bedrohungslage für jüdische Mitbürgerinnen und Mitbürger hat sich drastisch verschärft – eine Tatsache, „die uns beschämt“, so David Schütz von der Halterner Gemeindecaritas. „Es kann nicht sein, dass Menschen in unserer Gesellschaft nach den Ereignissen, die ab 1938 auch in unserer Stadt stattfanden, wieder Angst um ihr Leben haben.“
Aus diesem Grund bildete sich nach der Kundgebung zum Gedenken an die Reichspogromnacht am 9. November aus dem Kreis der Kirchen heraus eine Arbeitsgruppe, zu der auch Vertreter anderer Initiativen eingeladen wurden. Ihnen allen geht es darum, „kontinuierliche Zeichen der Solidarität zu setzen, auch über den Gedenktag hinaus“, so Schütz.

Die Idee, das Motto der Stadt mit dem Anliegen der Initiative zu verbinden, stieß auf offene Ohren: Toddy Geldmann, Vorstand des Vereins Haltern am See tut gut! e.V., sagte direkt Unterstützung „aus tiefster Überzeugung“ zu – „weil unsere Demokratie ein wertvolles Gut ist, das es zu schützen gilt!“

Abendveranstaltung mit Dr. Norbert Lammert bildet den Auftakt

Und so treten die Initiatoren nun mit der Kampagne „Respekt. Tut gut. In Haltern am See“ an die Öffentlichkeit und laden interessierte Bürgerinnen und Bürger zu verschiedenen Aktionen ein – und gern auch zum Mitmachen.   

Den Auftakt bildet am Freitag, 26. April, um 18.30 Uhr eine Abendveranstaltung mit Dr. Norbert Lammert in der Aula des Schulzentrums. Lammert, ehemaliger Präsident des Bundestages und bis dato Vorsitzender der Konrad-Adenauer-Stiftung, wird das Thema „Demokratie braucht Demokraten“ in einem Referat und einem Gespräch mit dem Publikum beleuchten. Die Moderation übernimmt Tim Niedernolte vom ZDF. Musikalisch und poetisch begleitet wird der Abend von Singer/Songwriterin Petra Halfmann.
Die Veranstaltung findet in Kooperation mit der Stadtbücherei, der Stadtagentur, dem Verein Haltern am See tut gut! e.V. und weiteren Vereinen, Institutionen und Initiativen in haltern statt.
Der Eintritt ist frei; da die Plätze begrenzt sind, wird um Anmeldung auf der Seite www.respekttutgut.de gebeten.

Außerdem lädt die Initiative ein, sich an einer Aufkleber-Aktion zu beteiligen: Ab sofort liegen in den Halterner Kirchen, im alten Rathaus, im Bürgerbüro und in der Stadtbücherei Motto-Sticker bereit, um auf dem Auto, dem Fahrrad, dem Briefkasten oder an anderen Stellen der eigenen Haltung Ausdruck zu geben.

Über das Jahr sind weitere Aktivitäten in Planung, etwa rund um das Thema gestaltete Gottesdienste, Autorenlesungen, Konzerte, die ökumenische Glaubenswoche mit dem speziellen Aspekt „Respekt. Tut gut. Fürs Klima“ im September sowie der zweite Christopher Street Day am 17. August.

Weitere Infos gibt’s auf der Seite www.respekttutgut.de.

Gruppen, Vereine oder auch einzelne Akteure, die sich der Initiative anschließen möchten, können gern per Mail Kontakt aufnehmen: mail@respekttutgut.de