»Denn ich will euch eine Zukunft und eine Hoffnung geben.« Jeremia 29,11

Gedenkstätte für Kriegsopfer

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Gedenkstätte für Kriegsopfer

Die Gedenkstätte für Kriegsopfer beider Weltkriege

Das jetzt hier stehende Mahnmal ist das dritte an dieser Stelle. Über die Errichtung des ersten ist außer dem abgebildeten Foto wenig bekannt.
Da es anfänglich nur die Gedenktafel mit Namen von Gefallenen aus dem 1. Weltkrieg gab, kann man davon ausgehen, dass dieser Stein, der aus den Borkenbergen stammte, um 1920 aufgestellt worden ist.

Es ist anzunehmen, dass, wie auch bei den beiden Nachfolgern, sich bei der Erstellung der ersten Gedenkstätte vor allem Bewohner der früheren Gemeinde Holtwick, bestehend aus den Ortsteilen Berghaltern, Bergbossendorf, Holtwick Lünzum und Hennewig, engagiert eingesetzt haben.

In den 1950er Jahren dachte man über die Errichtung einer kleinen Gedächtniskapelle nach. Durch jahrelange Sammeltätigkeit wie auch durch hochherzige Spenden konnte man mit dem Bau beginnen. Sämtliche Arbeiten wurden dabei in Selbsthilfe geleistet. Maurer, Zimmermann, Dachdecker und Installateur, alle waren bereit, ihre Arbeitskraft zur Verfügung zu stellen.

Neben der noch erhaltenen Kupferplatte des alten Ehrenmals schuf der Holzbildhauer Schlüter in Natureiche gehaltene Ehrentafeln für die Namen der verstorbenen aus dem 2. Weltkrieg.
Das farbenprächtige Mosaik mit dem auferstandenen Christus schuf der Halterner Künstler Moog. Das 2,30 x 1,50 m große Kunstwerk fand seinen Platz an der Rückwand der Kapelle.
In der Mitte des Andachtsraums wurde für Besucher eine Betbank aufgestellt, die zum kurzen Verweilen und stillem Gebet einladen sollte.
Das Portal bildete ein kunstvolles, eisernes Tor. Eingeweiht wurde die Kapelle am Volkstrauertag, dem 17. November 1957.

Nach mehr als 40 Jahren wurde die Kapelle am 19. August 1998 durch eine mächtige, umstürzende Buche bis auf die Grundmauern zerstört. Nach Meinung von Experten war der etwa 30 Meter hohe Baum durch einen inneren Spannungsbruch umgestürzt. Versicherungsleistungen gab es nicht, da "höhere Gewalt" (Naturereignisse) nicht abgedeckt waren. Dennoch waren sich die Beteiligten, die Kirchengemeinde St. Sixtus als Eigentümerin des Grund und Bodens, wie auch die Erbauer der Kapelle (freiwillige Helfer aus der seit der Kommunalreform 1975 nicht mehr bestehenden Gemeinde Holtwick) einig, dass ein Wiederaufbau - in noch festzulegender Form - erfolgen solle.

Über das Aussehen machte sich ein Initiativkreis gemeinschaftlich Gedanken und H. Wördehoff fertigte nach diesen Ideen ein Modell aus Holz, das Grundlage für die Zeichnung zu Bauantrag war.

Erste Spenden für den Neubau gingen vom Heimatverein, der Stadtsparkasse und der Schützengemeinschaft Haltern-West ein.

Im Juni 1999 lag bereits die Baugenehmigung vor. Nachdem die Grundplatte im August gegossen wurde, konnten die Maurerarbeiten bereits im September abgeschlossen werden. Anschließend wurde die Eisenkonstruktion des Pultdaches mit Holz verkleidet und der Fußbodenbelag verlegt. Dann erfolgte die Innenausstattung mit den hölzernen Gedenktafeln an der linken und rechten Seitenwand und der alten Kupfertafel am Boden in der Mitte.

Das restaurierte Mosaik mit dem auferstandenen Christus bekam seinen Platz wieder an der Rückwand der Kapelle.

Alle Arbeiten waren in Eigenleistung erbracht und das Material durch Spenden finanziert worden. Bei einer Auftragsvergabe wären für den Neubau wohl Kosten bis zu 40.00 DM entstanden.

Dechant Bruno Pottebaum weihte den Neubau am 19. August 2000, auf den Tag genau zwei Jahre nach dem Einsturz, feierlich ein.

 

 

                                                                                                                                         U. Backmann

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