Bereits in den 30er Jahren des vergangenen Jahrhunderts gab es erste Pläne, im Westen von Haltern eine zweite katholische Stadtkirche zu errichten. Diese Pläne sind damals aber nicht realisiert worden.
1952 wurde das Thema aber aufgrund des Bevölkerungswachstums und der Zeit des allgemeinen Wiederaufbaus und auch kirchlichen Aufschwungs erneut aufgegriffen. Standort sollte die Augustusstraße werden.
Mit Paul Bongartz aus Köln (1895-1970) wurde ein Architekt benannt, der im Kirchenbau Spuren hinterlassen hat, unter anderem in Köln, Dinslaken und Dorsten.
Die Kirche sollte in vielerlei Hinsicht klassisch gebaut werden. Dazu gehört die Ost-/West-Ausrichtung und das Modell der Wegekirche, die lang gestreckt auf den deutlich erhöhten Altarraum zuführt.
Im Norden ist der Kirchturm in die Kirchenfassade eingeschnitten, der mit Kreuz und Hahn bekrönt ist.
Im Juli 1954 konnte der Grundstein gelegt werden, am 12. November 1955 wurde das äußere der Kirche, am darauffolgenden Tag das Innere durch Weihbischof Baaken konsekriert.
Die Kirche St. Laurentius verfügt über drei Eingangstüren von Reinhold Schröder. Alle drei Türen nehmen Bezug zum Kirchenpatron, dem Heiligen Diakon Laurentius. Die Nordtüre zeigt einen Mann und ein Kind, das auf einen Stern weist. Es ist Hinweis auf das Miteinander und die Suche nach dem Ewigen. Die Türe an der Südseite weist auf das Gleichnis vom "Reichen Prasser und dem armen Lazarus" hin. Der Reiche nimmt keinen Anteil an der Not des Armen - nur ein Hund leckt die Wunden des armen Lazarus. Die Lazarusfigur ist zudem auf den Kopf gestellt, eine Anspielung auf die oft aus den Fugen geratene Welt. Das Hauptportal schließlich zeigt eine Tischgemeinschaft, die aus einem Baum hervorgeht, der bekrönt ist. Das eucharistische Mahl, gegeben durch Christus, der die Mitte des sich öffnenden Baumstamms bildet, zieht die Menschen an sich.
Im Inneren der Kirche fällt der Blick des Eintretenden zunächst auf den großen Taufstein. Auf dem Deckel thront eine stilisierte Taube als Griff. Dazu kommen die Symbolzeichen der vier Evangelisten und je drei Bilder aus dem Alten und dem Neuen Testament, die von Rettung und Erlösung sprechen: Mose mit dem Volk im roten Meer, Adam und Eva im Paradies, Christus als Gekreuzigter, Jona und der Fisch, Christi Himmelfahrt und die Taufe Jesu im Jordan.
In der Turmkapelle hängt das Bild des Heiligen Laurentius, entstanden um 1500 im mittelrheinischen Raum. Der Heilige Laurentius steht dort vor einem dekorierten Hintergrund, über dem sich ein sternenreicher Himmel erstreckt. Er trägt das Gewand des Diakons, das er als treuer Diener des Papstes Sixtus, des Patrons unserer Pfarrei, trug. Mit der rechten Hand hält er den Feuerrost, das Werkzeug seines Martyriums, mit der linken Hand hält er das Evangelienbuch.
Im Inneren der Kirche fallen auch die Engelsfenster von Paul Weigmann aus Leverkusen auf. Jedes der 16 Fenster ziert dabei eine andere Engelsgestalt.
Die Orgel der Laurentius-Kirche ist ein Werk der Bonner Orgelbauwerkstatt Johannes Klais. Sie trägt die Nummer 1235 und wurde 1961/1962 als zweimanualige Orgel mit 27 klingenden Registern erbaut. Später wurde sie durch die Firma Fleiter aus Münster generalüberholt.
Im Turm der Kirche St. Laurentius hängen vier Glocken.
Augustusstraße
45721 Haltern am See