„Das Pfarrheim in Hamm-Bossendorf ist ein zartes Pflänzchen, seit Corona treffen sich deutlich weniger Gruppen und Initiativen dort“, umschreibt Maria Bennemann, Vorsitzende des Gemeindeausschusses Heilig Kreuz, die wenige Belegung im Haus. Oft stehen die Räumlichkeiten leer, weil die Gruppen sich nur monatlich oder zu zeitbegrenzten Projekten treffen. Gleichzeitig gibt es Initiativen, die im Aufbau begriffen sind.
Über 90 Gemeindemitglieder waren am Donnerstag, 31. August 2023, zusammengekommen, um sich die Überlegungen von Pfarrer Ostholthoff zu einer Umnutzung des Pfarrheimes erläutern zu lassen. Gleichzeitig stellte der Gemeindeausschuss seine Ideen vor, wie das Pfarrheim zukünftig offensiver gestaltet werden könnte. Gerüchte hatten dazu geführt, dass aus einer regulären Sitzung des Gemeindeausschusses eine Großversammlung wurde.
Die Pfarrei wird kleiner - und damit auch der Bedarf an Flächen
Hintergrund ist die Notwendigkeit in St. Sixtus, zukünftig die Bedarfsflächen der Pfarrei von 4100 auf 2600 Quadratmeter zu senken. Die Pfarrei wird kleiner und damit auch der Bedarf an Flächen, die finanzierbar sind: Die Pfarrei ist schon seit längerem in einem Prozess, über Umnutzungen und Kooperationen für die Pfarrheime und andere Räumlichkeiten nachzudenken. Vor vier Jahren hatte die Pfarrei noch 20.000 Mitglieder, rund 500 sind im vergangenen Jahr ausgetreten. Es ist davon auszugehen, dass in einigen Jahren nur noch 14.000 Katholiken zur Pfarrei zählen werden. Dann braucht es weniger Flächen und Angebote – oder Nutzungsänderungen: In Lavesum etwa gibt es schon seit längerem eine Kooperation mit dem „Haltern Sound Orchester“, Investitions- und Raumkosten werden so geteilt und die Räume häufiger genutzt.
„Das sind ermutigende Beispiele, die uns bereits jetzt zeigen, dass Kooperationen uns neue Partner und Vernetzungen an die Seite stellen, mit denen wir Veranstaltungen und Projekte als Pfarrei gestalten können“, so Michael Ostholthoff.
Nach intensivem Austausch, bohrenden Fragen und einer Suche nach Alternativen, etwa für einen barrierefreien Zugang in einen Versammlungsraum der Gemeinde Heilig Kreuz, nach alternativen Finanzierungsmöglichkeiten und erweiterten Nutzungsmöglichkeiten für die Räumlichkeiten im Kindergarten, der Kirche und im Bürgerhaus unterbreitete Michael Ostholthoff der Versammlung einen Vorschlag: „Wenn Sie es schaffen, innerhalb eines Jahres die Frequenzen im Pfarrheim zu erhöhen und damit das Gemeindeleben zu aktivieren, werden wir als Pfarrei und im Kirchenvorstand nochmals neu beraten.“
Ab Sommer zwei Priester weniger in der Pfarrei
Das entspricht der grundsätzlichen Linie der Pfarrei St. Sixtus: Da, wo Menschen sich aufmachen und ihr Leben und ihren Glauben gemeinsam gestalten wollen, sollen Ehrenamtliche konsequent in ihrem Engagement unterstützt werden. Das wird in Zukunft auch für den Bereich der Gottesdienste gelten. Ab Sommer 2024 werden zwei Priester weniger in der Pfarrei tätig sein.
Nun ist es an Maria Bennemann und dem Gemeindeausschuss, ein Konzept für die Nutzung des Pfarrheimes zu entwickeln, Projekte zu initiieren und eine Organisation auf die Füße zu stellen, welche die Anliegen der Gemeindemitglieder aufgreift und so das Gemeindeleben neu beleben können. Einige Ideen dazu wurden schon zusammengetragen. Zu weiteren Planungen wird in absehbarer Zeit eingeladen.