»Denn ich will euch eine Zukunft und eine Hoffnung geben.« Jeremia 29,11

CSD 2024

/fileadmin/_processed_/1/6/csm_header_032422af63.jpg

CSD 2024

Das war der zweite Halterner CSD!

Sie war wohl eine der schönsten und passendsten Symbolträgerinnen für diesen Tag: die ältere Dame, die vor der Bühne auf dem Marktplatz tanzte. Und tanzte. Zu allen musikalischen Darbietungen. "Das macht so einen Spaß hier. Und ich tanze doch so gerne", strahlte die Seniorin. Ihr ebenfalls betagter Partner himmelte sie von seinem Sitzplatz aus an. Drumherum: ein buntes Menschen-Potpourri von jung bis alt, in Knallfarben, schwarz gekleidet oder schlicht im Alltagslook, queer wie nicht-queer. Das, was den Halterner CSD schon bei seiner Erstauflage im vergangenen Jahr ausgemacht hatte, sollte auch 2024 gelten: Hier kam man zusammen, tauschte sich aus, lernte sich kennen - und feierte eine tolle Party miteinander. Dabei wurden die Besucherzahlen noch einmal getoppt - und viel, viel positive Rückmeldung eingefangen.

Auch diesmal erwarteten die Besucher neben einem bunten Bühnenprogramm vielseitige Info und unterschiedlichste Aktionen. An den Ständen des VCSD e.V. Recklinghausen, des offenen Treffs „Queer von hier“ aus Marl, der Beratungsstelle für sexuelle Gesundheit im Kreis Recklinghausen, SCHLAU Gladbeck, #OutInChurch, der Halterner Kirchengemeinden (evangelisch, katholisch und neuapostolisch) sowie verschiedener Vereine, Parteien und Einrichtungen aus Stadt und Umgebung (Amnesty International, Asylkreis, Forum Demokratie – Respekt – Vielfalt, VITUS e.V., Bündnis 90/Die Grünen, SPD Haltern, Caritas Ostvest, Stadtbücherei und Rockbüro) herrschte reger Zulauf.  

Das Programm begann mit einem ökumenischen Gottesdienst mit einem anschließenden Segensangebot für alle, das erneut von vielen Paaren, Gruppen und Einzelpersonen gern angenommen wurde. Musikalisch stimmungsvoll begleitet wurde der Auftakt von der Regenbogenband.
Es folgten Grußworte des CSD-Netzwerks, von Moderator Sven Hensel (der abermals in Topform durch den Tag führte) sowie von Bürgermeister Andreas Stegemann, der sich über die zweite Auflage des Halterner CSD freute: "Nicht nur, weil ich zum zweiten Mal meine Regenbogen-Krawatte umbinden darf - und übrigens auch das bunte Armband von der Stadtbücherei, das hat bis heute gehalten!" Nein, es sei vielmehr wichtiger denn je, auch weiterhin für Toleranz und Vielseitigkeit in der Seestadt einzustehen. "Und was überhaupt nicht geht, ist, dass rechte Gruppen im Vorfeld eines CSD anfangen zu hetzen", so Stegemann. Erfreulich: Von den angedrohten Störungen sollte am Ende rein gar nichts übrigbleiben. Die während des ganzen Tages anwesende Polizei vermeldete einen durchweg ruhigen Verlauf.   

Und dann hieß es "Bühne frei" für die Showacts! Hier waren die Dragqueens Sandra Bullcock und Jade Déjà-vu, die schon 2023 begeistert hatten, wieder voll in ihrem Element - diesmal verstärkt durch "Kollegin" Mizery van Hauntington. Mal phantasievoll, mal sexy kostümiert, legten die drei solo oder zu zweit eine großartige Drag-Show auf die Bretter und standen natürlich auch wieder für zahllose Selfies zur Verfügung. Jade Déjá-vu fertigte außerdem in einer sinnlichen Performance wie im letzten Jahr ein Gemälde an, das am Ende zugunsten des Forums Demokratie - Respekt - Vielfalt versteigert wurde.  

Für viel Begeisterung sorgte auch der Berliner Sänger Flamyngus mit so eingängigen wie tanzbaren Songs aus seiner Debüt-EP „Trigger mich“ - eine stimmige Mischung aus Dance und Pop, die an diesem Tag so manchen neuen Fan finden sollte. Bekanntere, aber nicht minder mitreißende Sounds gab es anschließend von Marian Kuprat, der in Haltern ein weiteres "Heimspiel" genoss und die Menge in Wallung brachte. 

Mit ABBAs "Thank you for the music" läutete DJane Sandra Bullcock gegen 17.30 Uhr den Ausklang eines erfolgreichen zweiten Halterner CSD ein - und auch wir sagen von herzen DANKE an alle, die dabei waren!

>> Hier geht's zum Artikel der Halterner Zeitung